Girokonto-Wechsel – Hauptgrund Kontoführungsgebühren

Girokonto-Wechsel – Hauptgrund Kontoführungsgebühren

Lea Rühle - 7. November 2024

Verbraucher wechseln heutzutage aus vielen Gründen die Bank, unter anderem aufgrund von Kosten oder unzureichendem Service. Im Wettbewerb um Kunden bieten Banken inzwischen viele Sonderaktionen, günstige Konditionen (zum Teil zeitlich befristet) und einen digitalen Kontowechsel. Der aktuelle YouGov Report “Girokonto -Wechsel Report 2024“, in Kooperation mit Der Bank Blog, wirft ein genaueres Licht auf die Girokonto-Wechsler und Wechsel-Planer.

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9 Prozent der Deutschen haben in den letzten 12 Monaten ihr Girokonto gewechselt. Am häufigsten geben dies Verbraucher zwischen 18 und 24 Jahren an (17 vs. 4 Prozent Altersgruppe ab 55 Jahren).

Einen Wechsel des Girokontos planen 11 Prozent der Deutschen, insbesondere die 25- bis 34-Jährigen (21 Prozent), während nur 5 Prozent der Verbraucher ab 55 Jahren dies vorhat. Fast ein Fünftel der Verbraucher (18 Prozent) haben ihr Girokonto bei der Sparkasse gekündigt, oder planen dies (vs. 3 Prozent ING). Am häufigsten haben die Bankkunden zur ING oder zur Deutsche Bank gewechselt oder ziehen diese am ehesten in Betracht ( 8 und 7 Prozent).

Ein Blick auf die Altersgruppen zeigt, dass 29 Prozent der jüngeren Verbraucher (18-24 Jahre) ihr Girokonto bei Genossenschaftsbanken gekündigt haben oder es vorhaben (vs. 12 Prozent Altersgruppe 35-44 Jahre). 33 Prozent der Deutschen ab 55 Jahren haben ihr Girokonto bei großen Filialbanken gekündigt oder planen dies (vs. 14 Prozent Altersgruppe 18-24 Jahre). Die Sparkasse hat am häufigsten Kunden zwischen 45 und 54 Jahren verloren oder wird sie vermutlich verlieren (27 Prozent).

Wechselgrund: Mehrheitlich Kontogebühren des aktuellen bzw. bisherigen Geldinstituts

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Mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Befragten geben an, dass Kontoführungsgebühren der Grund für einen Girokontowechsel sind. Serviceleistung und Vertrauensverlust in die Bank spielen ebenfalls eine große Rolle (jeweils 14 Prozent). Am häufigsten geben Verbraucher ab 55 Jahren an, dass Kontoführungsgebühren der Grund für einen Bankwechsel sind (39 vs. 19 Prozent Altersgruppe 18-24 Jahre). Unzureichende Serviceleistungen waren dagegen für mehr als ein Fünftel der Altersgruppen ab 45 Jahren (jeweils 21 Prozent) der ausschlaggebende Grund. Die ökologische und soziale Ausrichtung der Bank treibt vor allem 18- bis 24-Jährige zum Girokonto-Wechsel (13 vs. 2 Prozent Altersgruppe ab 55 Jahren), während Schwächen im Online-Angebot hauptsächlich für 35- bis 44-Jährige ausschlaggebend ist (15 vs. 6 Prozent Altersgruppe 45-54 Jahre).

Deutsche Bank und Sparkassen-Kunden wechseln wegen Kontoführungsgebühren

Fast die Hälfte der Sparkassen-Kunden, die ihr Girokonto gewechselt oder dies vorhaben geben Kontoführungsgebühren als Hauptgrund an (46 Prozent). Sonstige Gebühren (19 Prozent) und kürzliche Preiserhöhungen (17 Prozent) wurden ebenfalls häufig als Gründe genannt. Bei der Deutsche Bank geben die Kunden Kontoführungsgebühren (24 Prozent) und Serviceleistungen (22 Prozent) als Gründe für einen Bankwechsel an. Unter Commerzbank-Kunden ist Erreichbarkeit der Hauptgrund für einen Wechsel (21 Prozent), während mehr als die Hälfte Kunden der Raiffeisenbanken Kontoführungsgebühren als Wechselgrund angeben (55 Prozent). 

Das zeichnet Wechsler und Wechselplaner aus

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Girokonto-Wechsler und Wechselplaner sind häufiger Männer (57 vs. 43 Prozent Frauen) zwischen 25 und 34 Jahren (26 vs. 12 Prozent Nicht-Wechsler). Diese Zielgruppe lebt eher in der Stadt (50 vs .39 Prozent  Nicht-Wechsler) und fast die Hälfte (47 Prozent) lassen sich in ihrer Kaufentscheidung vorn Prominenten beeinflussen (vs. 13 Prozent Nicht-Wechsler). Die Mehrheit der Wechsler und Wechselplaner denken, dass erfolgreiche Marken ihre Kunden heutzutage mitten im Leben erreichen müssen (84 vs. 76 Prozent Nicht-Wechsler). Diese Verbrauchergruppe liebt die Benutzerfreundlichkeit von Chat Bots (52 vs. 27 Prozent Nicht-Wechsler) und hat kein Problem damit mehr für umweltfreundliche Produkte zu zahlen (61 vs. 48 Prozent Nicht-Wechsler). Die Zielgruppe verfolgt im Vergleich häufiger Tennis (14 vs. 10 Prozent Nicht-Wechsler) und interessiert sich für Computer und Technik (39 vs. 30 Prozent Nicht-Wechsler).

Methode

Diese Umfrage wurde von YouGov Deutschland als Eigenstudie durchgeführt. Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des unternehmenseigenen YouGov Panels. Die Mitglieder des Panels haben der Teilnahme an Online-Interviews zugestimmt.

Für diese Befragung wurden im Zeitraum 10.- 20.09.2024 insgesamt 6.101 Personen in einer repräsentativen Stichprobe, quotiert nach Alter, Geschlecht und Region, befragt. Die Stichprobe bildet die Wohnbevölkerung Deutschlands ab 18 Jahren hinsichtlich dieser Quotenmerkmale ab, davon n=1.065 Wechsler und Wechselplaner (n=1.065): Alle Befragten, die bei den Fragen „Sind Sie in den letzten 12 Monaten mit Ihrem hauptsächlich genutzten Girokonto (Gehaltskonto, Geschäftskonto) zu einem anderen Geldinstitut gewechselt?“ und „Planen Sie in den nächsten 12 Monaten mit ihrem hauptsächlich genutzten Girokonto (Gehaltskonto, Geschäftskonto) zu einem anderen Institut zu wechseln?“ mit „Ja“ geantwortet haben.

Der YouGov Profiles-Datensatz basiert auf einem Moving Average von 52 Wochen, unsere Daten werden kontinuierlich erhoben und wöchentlich aktualisiert. Der spezifische Datensatz für die Analyse verwendet Profiles+ Deutschland – Deutsch, Stand 22.09.2024.

Den vollständigen Report können Sie, unter Angabe Ihrer Kontaktdaten, hier herunterladen.