Selber kochen oder doch lieber schnell zu schon fast fertigen Gerichten greifen? Ein aktueller YouGov-Report zu Kochgewohnheiten unter deutschen Verbrauchern.
In einer schnelllebigen Gesellschaft, in der Zeit ein kostbares Gut ist, gewinnen Komfort und leichte Handhabung im Alltag immer mehr an Bedeutung. Und in dem Zusammenhang stellt sich die Frage: Wie verändert sich das Kochverhalten der Deutschen? Welche Rolle spielen Fertiggerichte, Heißluftfritteusen und andere Convenience-Lösungen im Alltag? Und wie häufig kochen Millennials und Gen Z noch selbst?
Abendessen – schnell und einfach soll es gehen – vor allem für Ältere
Die Mehrheit der Deutschen (60 Prozent) verbringt beispielsweise nur bis zu 30 Minuten mit der Zubereitung von Abendmahlzeiten. Dabei fördert ein Blick auf die verschiedenen Altersgruppen Interessantes zu Tage: Besonders die Baby Boomer, also die älteste von YouGov betrachtete Generation, wendet im Vergleich am häufigsten weniger als 30 Minuten auf, um ihr Abendessen zuzubereiten (71 Prozent) - Im Gegensatz dazu sind es bei der Gen Z nur 48 Prozent!
Sowohl Befragte der Gen Z als auch der Millennials geben nämlich eher an, mehr als 30 Minuten damit zu verbringen (45 und 47 Prozent), unter Baby Boomer und der Gen X treffen nur 20 bzw. 27 Prozent diese Aussage.
Möglicherweise bedeutet eine Abendmahlzeit für Ältere traditionelles Abendbrot, bei dem Brot und verschiedene Aufschnitte die größte Rolle spielen. Eine derartige Zubereitung nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Für Jüngere könnte eine Abendmahlzeit eher eine warme Mahlzeit sein oder Kochen mit Freunden – in jedem Fall eine etwas aufwendigere Angelegenheit, die vielleicht sogar zelebriert wird.
Deutschland, eine bequeme Nation beim Kochen?
Fertiggerichte und andere Convenience-Lösungen bieten die Möglichkeit, schnell und bequem Mahlzeiten zuzubereiten, ohne auf Qualität und Geschmack verzichten zu müssen. Unser aktueller Report zeigt, dass Verbraucher zunehmend auf vorgefertigte und einfach zuzubereitende Lebensmittel zurückgreifen: 49 Prozent der deutschen Verbraucher kaufen mindestens einmal im Monat Fertiggerichte, unter Millennials sind es sogar 61 Prozent und in der Gen Z 69 Prozent.
Daten von YouGov Shopper Intelligence zeigen, dass der Marktanteil an erhitzbaren Fertiggerichten, inkl. Tiefkühlgerichten, um ca. 4,5 Prozent im Zeitraum Dezember 2023 bis November 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen ist.
Dabei nehmen Tiefkühlprodukte, die keine zusätzliche Vorbereitung erfordern, eine immer größere Rolle ein: So bereiten 31 Prozent der deutschen Verbraucher mindestens einmal pro Woche Mahlzeiten komplett aus TK-Produkten zu. Fertigmahlzeiten (d.h. komplett fertige Mahlzeiten, die nur erhitzt werden müssen) werden von 26 Prozent aller Befragten mindestens einmal wöchentlich zubereitet.
Besonders beliebt sind diese Art von Gerichten in den jüngeren Generationen, hier sind die Werte im Vergleich zur Gesamtbevölkerung signifikant höher: Unter Millennials und in der Gen Z bereiten zwei von fünf Befragten (jeweils 40 Prozent) mindestens einmal wöchentlich tiefgefrorene Produkte zu, die keine zusätzliche Vorbereitung erfordern.
Auch beim Geschlechtervergleich zeigen sich große Unterschiede: 37 Prozent der Männer bereiten mindestens einmal wöchentlich Tiefkühlmahlzeiten zu, bei den Frauen sind es nur 26 Prozent. Bei Fertiggerichten sind es 33 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen.
Geschmack, Preis und Inhaltsstoffe entscheidend
Bei der Kaufentscheidung spielen Geschmack und Preis die größte Rolle, so nennen jene deutschen Verbraucher, die mindestens einmal monatlich Fertiggerichte einkaufen, den Geschmack am häufigsten als wichtigen Faktor (62 Prozent), wenn sie den Kauf eines Fertiggerichtes in Betracht ziehen. Für 61 Prozent ist der Preis der wichtigste Faktor, 35 Prozent nennen die Inhaltsstoffe und 29 Prozent die Kochzeit als für sie ausschlaggebend bei der Wahl.
Der aktuelle YouGov-Report „Germany’s Appetite for Convenience Cooking“ bietet wertvolle Einblicke in die sich wandelnden Essgewohnheiten und Präferenzen der deutschen Verbraucher und analysiert auf der Grundlage von Daten von YouGov Surveys und YouGov Shopper Intelligence, was den deutschen Konsumenten rund ums Thema Convenience, Fertigmahlzeiten und Heißluftfritteusen wichtig ist.
Methodik:
Die Daten in diesem Report basieren auf Umfragen von YouGov Surveys, durchgeführt zwischen dem 18. und 30. Oktober 2024, mit einer repräsentativen Stichprobe von über 1.000 Personen in Deutschland.
Die Zielgruppe „Monthly ready meal shoppers“ wird durch diejenigen definiert, die bei der Frage „Wie oft kaufen Sie, wenn überhaupt, Fertigmahlzeiten ein (d. h. komplett fertige Mahlzeiten, die nur erhitzt werden müssen)?“ angeben mindestens einmal pro Monat Fertiggerichte einzukaufen.
Die Zielgruppe „Weekly air fryer users “ wird durch diejenigen definiert, die auf die Frage: “Wie oft verwenden Sie, wenn überhaupt, die folgenden Geräte, um zu Hause zu kochen? Bitte wählen Sie für jede Zeile eine Option aus.“ bei „Heißluftfritteuse“ „mindestens einmal pro Woche“ oder häufiger angegeben haben.
YouGov Shopper Intelligence, Consumer Panel Services (bis 2023 Teil der GfK Gruppe) deckt die Marktanteile und den Umsatz in Deutschland für die Zeiträume von Dezember 2022 bis November 2023 sowie von Dezember 2023 bis November 2024 ab.
Im gesamten Report wird jede Generation wie folgt definiert: Generation Z (1997 oder später), Millennials (1981-1996), Generation X (1965-1980) und Baby Boomer (1946-1964).