YouGov-Sonntagsfrage im Oktober 2024 – Grüne im Rekordtief

YouGov-Sonntagsfrage im Oktober 2024 – Grüne im Rekordtief

Anne-Kathrin Sonnenberg - 10. Oktober 2024

Zur Wahlabsicht im Oktober 2024, zu Fragen zu Bündnis 90/Die Grünen sowie zum Nahost-Krieg

32 Prozent der wahlberechtigten Bundesbürgerinnen und Bundesbürger geben an, CDU/CSU zu wählen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre. Dieser Wert ist identisch zum Vormonat September. Die SPD kommt im Oktober auf 16 Prozent (vgl. 14 Prozent im Vormonat). Die Grünen landen bei 11 Prozent (vgl. 13 Prozent im Vormonat September). Dies ist der niedrigste Wert für die Partei im gesamten Zeitraum seit der letzten Bundestagswahl im Jahr 2021.

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Die Linke würden im Oktober 3 Prozent wählen, im September waren es 4 Prozent. Die FDP kommt auf 5 Prozent, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre (vgl. 4 Prozent im September). Die AfD landet bei 18 Prozent, unverändert zum Vormonat, und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreicht in der Wahlabsicht der Deutschen im Monat Oktober, wie in den beiden Vormonaten, 8 Prozent.

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Das ist das Ergebnis der aktuellen YouGov-Sonntagsfrage, für die 1.773 Personen unter 2.151 wahlberechtigten Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmern ihre Wahlabsicht abgegeben haben. Die Wahlabsicht gehört laut DSGVO zu den sensiblen personenbezogenen Daten und darf daher in YouGov-Umfragen übersprungen werden. Die Befragung fand zwischen dem 04.10. und 08.10.2024 statt.

Rücktritt des Bundesvorstandes der Grünen eher ohne Auswirkungen für die Partei, so die Deutschen

Die Partei Bündnis 90/Die Grünen ist in der Krise. In Folge der Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern ist die Partei in den Landtagen in Thüringen und Brandenburg nicht mehr vertreten, in Sachsen hat sie nur knapp den Einzug geschafft. Kürzlich hat nun der gesamte Bundesvorstand der Grünen, inklusive der Parteivorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour, seinen Rücktritt angekündigt. Auf die Frage, ob die Rücktritte den Grünen als Partei langfristig eher schaden oder eher nutzen werden, antworten die Deutschen am häufigsten mit „keine Auswirkung“ (36 Prozent). 30 Prozent sagen, dass die Rücktritte den Grünen nutzen werden, 17 Prozent sagen, sie werden der Partei schaden.

Die Meinung der jüngsten Befragten im Alter von 18 bis 29 Jahren ist hierbei am ausgeprägtesten: Zwar sind überdurchschnittlich viele (41 Prozent) dieser Altersgruppe der Meinung, dass die Rücktritte des Bundesvorstandes den Grünen eher nutzen werden, jedoch sind die Jüngeren auch überdurchschnittlich häufig im Vergleich zur Gesamtbevölkerung der Meinung, dass die Rücktritte der Partei schaden werden (21 Prozent). An keine Auswirkungen glauben die 18- bis 29-Jährigen im Altersvergleich am seltensten (22 Prozent).

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Der Nahost-Krieg: Pessimistische Einstellung zur vermuteten Dauer

Am 7. Oktober 2024 jährte sich der Angriff der Hamas auf Israel. Der Krieg im Nahen Osten hält seitdem an. Nur gut jeder zwölfte Deutsche (8 Prozent) glaubt, dass der Krieg in weniger als einem Jahr beendet sein wird, 30 Prozent gehen davon aus, dass es mehr als ein Jahr, aber weniger als zwei Jahre dauern wird. Und 35 Prozent vermuten, dass er sogar noch länger als zwei Jahre anhalten wird. Der „Weiß nicht“-Anteil bei dieser Frage liegt bei 27 Prozent.

Gut die Hälfte der Deutschen (52 Prozent) ist der Meinung, dass sich der Krieg im Nahen Osten eher negativ auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland ausgewirkt habe. Dieser Auffassung sind die ältesten Befragten am häufigsten: 59 Prozent der 50- bis 69-Jährigen und 62 Prozent der über 70-Jährigen.

Dass sich der Krieg gar nicht auf den Zusammenhalt hierzulande ausgewirkt habe, sagen 26 Prozent aller Befragten, also rund jede / jeder Vierte. Eine positive Auswirkung beobachten wiederum 6 Prozent.

Nahost-Krieg: Unzufriedenheit mit Haltung der Bundesregierung überwiegt

44 Prozent der Befragten sagen aus, dass sie mit der Haltung, die die Bundesregierung zum aktuellen Krieg im Nahen Osten einnimmt, eher / sehr unzufrieden sind. Diese Aussage tätigen Befragte aus den neuen Bundesländern häufiger (51 vs. 42 Prozent derjenigen aus den alten Bundesländern).

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Insgesamt 30 Prozent aller befragten Wahlberechtigten hierzulande sind wiederum eher / sehr zufrieden mit der Haltung der Ampelregierung. Dies sagen jene Wählerinnen und Wähler, die bei der Bundestagswahl 2021 SPD oder die Grünen gewählt haben, am häufigsten (jeweils 42 Prozent). Wählerinnen und Wähler der FDP (als dritte Partei der Ampelregierung) sagen dies hingegen unterdurchschnittlich oft (26 Prozent).

Diese Umfrage wurde von YouGov Deutschland als Eigenstudie auf Basis von YouGov Surveys durchgeführt. Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des unternehmenseigenen YouGov Panels. Die Mitglieder des Panels haben der Teilnahme an Online-Interviews zugestimmt. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 04. bis 08.10.2024 insgesamt 2.151 Personen in einer repräsentativen Stichprobe, quotiert nach Alter, Geschlecht, Region, Wahlverhalten, Bildung und politisches Interesse, befragt. Die Stichprobe bildet die Wahlberechtigten Deutschlands ab 18 Jahren hinsichtlich dieser Quotenmerkmale ab.

Die Ergebnisse samt einer Erklärung der Methodik stehen hier kostenlos zur Verfügung.

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Foto: Fabian Sommer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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