YouGov-Sonntagsfrage im Dezember 2024 – FDP bei vier Prozent in der Sonntagsfrage – Reputationsverlust durch D-Day-Affäre
Zur Wahlabsicht im Dezember 2024 und zur Belastung der FDP durch D-Day-Affäre
30 Prozent der wahlberechtigten Bundesbürgerinnen und Bundesbürger geben an, CDU/CSU zu wählen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre (vgl. 33 Prozent im Vormonat November). Die SPD kommt im Dezember auf 18 Prozent (vgl. 15 Prozent im Vormonat). Die Grünen landen bei 13 Prozent (vgl. 12 Prozent im Vormonat).
Die Linke würden im Dezember, wie bereits im Vormonat, 3 Prozent wählen. Die FDP kommt auf 4 Prozent (vgl. 5 Prozent im November). Die AfD landet bei 19 Prozent (ebenso wie im November), und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreicht in der Wahlabsicht der Deutschen im aktuellen Monat Dezember erneut 7 Prozent (wie im Vormonat).
Alle aktuellen Veränderungen in der Wahlabsicht der Deutschen gegenüber November liegen innerhalb der Fehlertoleranz.
Seit November 2024 befragt YouGov für seine politischen Umfragen nicht mehr ausschließlich wahlberechtigte Personen in Deutschland, sondern erhebt eine Stichprobe, die repräsentativ ist für die Bevölkerung in Deutschland. Die Frage nach der Wahlabsicht („Sonntagsfrage“) wird weiterhin nur wahlberechtigten Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmern gestellt.
Das ist das Ergebnis der aktuellen YouGov-Sonntagsfrage, für die 1.879 wahlberechtigte Personen unter 2.415 Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmern ihre Wahlabsicht abgegeben haben. Die Wahlabsicht gehört laut DSGVO zu den sensiblen personenbezogenen Daten und darf daher in YouGov-Umfragen übersprungen werden. Die Befragung fand zwischen dem 29.11. und 03.12.2024 statt.
Die FDP leidet unter D-Day-Affäre
Die D-Day-Affäre vom letzten Wochenende belastet das öffentliche Bild der FDP sehr. Mehr als die Hälfte der Deutschen (57 Prozent) gibt an, dass die Veröffentlichung der internen Dokumente, die zeigen, dass die FDP aktiv auf ein Ende der Ampelkoalition hingearbeitet hat, ihre Meinung zur FDP verschlechtert hat. Nur jeder Sechste (15 Prozent) gibt an, dass sich seine Meinung verbessert hat. Knapp drei von zehn (28 Prozent) geben zu dieser Frage keine Einschätzung ab. Bemerkenswert ist, dass auch unter Wählerinnen und Wählern, die die FDP bei der Bundestagswahl 2021 gewählt haben, der Reputationsverlust deutlich spürbar ist: Rund jede/r Zweite (50 Prozent) gibt in dieser Gruppe an, dass sich ihre / seine Meinung zur FDP durch die D-Day-Affäre verschlechtert hat.
Die Deutschen nehmen FDP als gespalten wahr
Die Verwerfungen, die die D-Day-Affäre in der Partei hinterlassen hat, werden auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen: Knapp zwei von drei Deutschen (63 Prozent) sagen, dass die FDP gespalten sei. Die Deutschen nehmen alle anderen Parteien als weniger gespalten wahr – selbst die SPD (56 Prozent), die öffentlich darüber diskutiert hat, mit welchem Kanzlerkandidaten sie ins Rennen gehen soll. Auch die anderen Parteien treten aus Sicht der Deutschen weniger gespalten auf (Die Linke: 48 Prozent, Die Grünen: 47 Prozent, AfD: 30 Prozent, BSW: 28 Prozent, CDU/CSU: 26 Prozent).
Die Mehrheit der Deutschen begrüßt Rücktritt des FDP-Generalsekretärs als Konsequenz der D-Day-Affäre
Mehr als jeder zweite Befragte findet die Entscheidung des bisherigen FDP-Generalsekretärs, Bijan Djir-Sarai, als Konsequenz der D-Day-Affäre von seinem Amt zurückzutreten, (eher) richtig (56 Prozent). Unter Wählerinnen und Wählern der anderen beiden Ampel-Parteien SPD (65 Prozent) und Grüne (70 Prozent) ist diese Meinung besonders stark vertreten.
Auch an dieser Stelle bemerkenswert: Unter Wählerinnen und Wählern, die bei der Bundestagswahl 2021 ihre Stimme der FDP gegeben haben, findet ebenfalls die Mehrheit Djir-Sarais Entscheidung zum Rücktritt richtig. Jeder fünfte (20 Prozent) FDP-Wähler findet die Entscheidung (eher) falsch.
Diese Umfrage wurde von YouGov Deutschland als Eigenstudie auf Basis von YouGov Surveys durchgeführt. Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des unternehmenseigenen YouGov Panels. Die Mitglieder des Panels haben der Teilnahme an Online-Interviews zugestimmt. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 29.11. bis 03.12.2024 insgesamt 2.415 Personen in einer repräsentativen Stichprobe, quotiert nach Alter, Geschlecht, Region, Wahlverhalten, Bildung und politisches Interesse, befragt. Die Stichprobe bildet die Wohnbevölkerung Deutschlands ab 18 Jahren hinsichtlich dieser Quotenmerkmale ab.
Die Ergebnisse samt einer Erklärung der Methodik stehen hier kostenlos zur Verfügung.
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Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa +++ dpa-Bildfunk +++