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Allgemeine Informationen zu Wahlumfragen bei YouGov

Wie führt YouGov Wahlumfragen durch?

YouGovs politische Forschung ist onlinebasiert und nutzt die registrierten Teilnehmer*innen aus dem YouGov eigenen Online Access Panel.

Durch ein „Active Sampling“ Verfahren können Einschränkungen bei der Auswahl der Befragten getroffen werden, so dass nur Personen kontaktiert werden, die auch befugt sind, an der Studie teilzunehmen. Somit stammen alle Teilnehmer*innen der Studie aus dem YouGov eigenen Online Panel und werden anhand verschiedener definierter Kriterien ausgewählt.

Wer nimmt an Wahlumfragen teil?

In den letzten Jahren hat YouGov in Deutschland sorgfältig ein Panel mit über 770.000 volljährigen Deutschen aufgebaut. Rekrutiert wurden die Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Quellen, wie klassische (Online-)Werbung, Offline-Rekrutierungsaktionen oder Partnerschaften mit einer Reihe von Websites. Kommt ein neues Panelmitglied hinzu, wird zunächst ein Profil anhand einer Vielzahl von soziodemografischen und verhaltensbezogenen Daten erstellt.

Für Wahlumfragen werden aus dem YouGov Panel repräsentative Quotenstichproben von Wahlberechtigen in Deutschland gezogen und eingeladen. Quotenstichproben sind keine reinen Zufallsstichproben, sondern beruhen auf einer bewussten Auswahl von Zielpersonen gemäß den Quotenvorgaben. Bei einer Quotenstichprobe wird versucht, eine repräsentative Zusammensetzung der Stichprobe durch die Festlegung von Quoten an bestimmten Merkmalen, deren Verteilung in der Grundgesamtheit bekannt ist, herbeizuführen. YouGov Deutschland nutzt bei Wahlumfragen Alter, Geschlecht, Bildung, Bundesland, politisches Interesse, städtisches/ländliches Wohnumfeld, und Wahlverhalten bei der Bundestagswahl 2021 sowie bei der Europawahl 2019 als Quoten für die Stichprobenziehung.

Wie werden die Daten analysiert?

Ist eine Umfrage vollständig abgeschlossen, werden die finalen Rohdaten entsprechend der Quotenvorgaben gewichtet. Die statistische Gewichtung wird von allen renommierten Marktforschungsinstituten durchgeführt und ist wichtig, um eine möglichst genaue Messung zu erzielen. YouGov gewichtet dabei bei Wahlumfragen nach mit denselben Informationen wie bei den Quoten.

Zielgrößen für die Gewichtung werden aus den folgenden Quellen abgeleitet:

Offizielle Zensus-Daten

Ergebnisse der Bundestagswahl 2021

Nachwahlbefragung zur Bundestagswahl 2021 und Wiederholungsbefragungen der Teilnehmer*innen

Die Ergebnisse der Wahlabsicht werden zusätzlich anhand der geäußerten Wahlwahrscheinlichkeit (von „auf keinen Fall“ [=0] bis „auf jeden Fall“ [=1]) gewichtet.

Abfragung der Wahlabsicht

Bei der Abfrage der Wahlabsicht für die Bundestagswahl fragen wir nach der CDU/CSU, SPD, Bündnis90/Die Grünen, Die Linke, FDP, AfD und „Sonstige“ (sowie Verweigerung und „Keine Angabe/Weiß nicht“). Teilnehmer*innen, die „Sonstige“ auswählen, bekommen ein weiteres Fragefeld mit einer Auswahl von kleineren Parteien.

Die Auswahl der abgefragten Parteien basiert auf den letzten Bundestagswahlergebnissen. Dabei gibt es kein formales Kriterium oder eine Mindestzahl an Partei-Anhänger*innen, um abgefragt zu werden. Erhebungen in der Vergangenheit haben gezeigt, dass die Abfrage der Wahlabsicht für kleinere Parteien direkt in der ersten Frage eine größere Unterstützung für die Parteien zum Ergebnis hat, als das eigentliche Wahlergebnis zeigt. Ein Effekt, der somit durch das von YouGov verwendete Erhebungsverfahren vermieden wird.

Wie exakt sind die Ergebnisse?

Ergebnisse von Umfragen sind immer Wahrscheinlichkeitsaussagen und mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor behaftet. Dies wird durch das Konfidenzintervall berücksichtigt, welches aussagt, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Ergebnis in welchem Bereich liegt. Die Größe des Konfidenzintervalls ist von der Stichprobengröße (Anzahl der Befragten) und dem ermittelten Anteilswert anhängig.

So liegt z.B. bei einer Stichprobengröße von n=1.500 und dem ermittelten Wahlanteil einer Partei von 35 Prozent das tatsächliche Ergebnis mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent zwischen 32,5 und 37,5 Prozent, bei einem hypothetischen Wahlanteil von 8 Prozent zwischen 6,6 und 9,4 Prozent. Dabei ist allerdings die Wahrscheinlichkeit höher, dass der tatsächliche Wert näher an dem ermittelten Wert liegt, als das dieser am Rande des Konfidenzintervalls liegt.

Panel Datenschutz

YouGov befolgt die Richtlinien der deutschen Marktforschungsverbände zum Thema Datenschutz. Wir veröffentlichen niemals etwas, dass die Ansicht eines einzelnen Befragten identifizieren könnte.

YouGov ist Mitglied des BVM Berufsverband der deutschen Marktforscher und der DGOF – Deutsche Gesellschaft für Online-Forschung, sowie von ESOMAR – Sie können die detaillierten Antworten auf die 28 ESOMAR Fragen hier nachlesen.