Bloß kein Risiko - Deutsche sind häufig risiko-scheue Versicherer
Versicherungen gibt es mittlerweile für fast alles. Der Markt und die Möglichkeiten, die Services, Anbieter und mittlerweile auch Apps können für Verbraucher unübersichtlich werden. In dem umkämpften Sektor sollten Unternehmen die Wünsche und Ansprüche ihrer (potenziellen Kunden) im Auge behalten. Dafür sollten sie wissen, wie diese zu Risiko und Sicherheit stehen.
In der aktuellen Zielgruppen-Analyse „Zwischen Risiko und Absicherung – Analyse der wichtigsten Kundengruppen für Versicherer“ geben wir mithilfe des Zielgruppen-Segmentierungs-Tools YouGov Profiles einen Einblick in die demografischen Eigenschaften von vier Versicherungstypen sowie deren Einstellungen und Präferenzen.
Hier die Versicherungstypen im Überblick:
Risiko-scheue Absicherer sind größte Gruppe in Deutschland
Die größte Gruppe der Versicherungstypen bilden die risiko-scheuen Absicherer, 38 Prozent der Befragten gehören zu dieser Zielgruppe. Diese Verbraucher schrecken eher vor Risiken zurück und versuchen sich möglichst gut abzusichern. Die risiko-scheuen Absicherer sind häufig Frauen (57 Prozent) über 50 Jahre (Durchschnitt 52 Jahre). Diese Zielgruppe hat viel Vertrauen in Banken und Finanzdienstleistungsanbieter. Sie fühlen sich jedoch von finanziellen Angelegenheiten verunsichert (jeweils 39 Prozent). Von allen Versicherungstypen besitzen die risiko-scheuen Absicherer am häufigsten 5 oder mehr Versicherungsprodukte (58 Prozent), und nur 15 Prozent ziehen einen Versicherungs-Wechsel oder den Abschluss eines neuen Versicherungsproduktes in Betracht. Nahezu 80 Prozent der Absicherer besitzen eine private Haftpflichtversicherung sowie Kfz- und Hausratversicherung. Die Mehrheit dieser Zielgruppe schließt ihre Versicherungen in einer Geschäftsstelle ab. Die Zielgruppe ist im Ländervergleich am häufigsten in Deutschland vertreten, am seltensten zählen Verbraucher in den Niederlanden und der Schweiz (jeweils 22 Prozent) zu dieser Gruppe.
Spotlight der Analyse: Die Risiko-affinen Optimierer
13 Prozent der Befragten gehören zu den risiko-affinen Optimierern. Diese Verbraucher sind abenteuerlustig, mögen Nervenkitzel und haben ein gutes Einkommen und Karriereperspektiven. Risiko-affine Optimierer sind häufig Männer (59 Prozent) zwischen 30 und 44 Jahren (29 Prozent). Die Mehrheit dieser Zielgruppe (80 Prozent) sucht Herausforderungen, hat jedoch wenig Vertrauen in Banken und Finanzdienstleister (62 Prozent). Die Optimierer suchen ständig nach Möglichkeiten, ihr Geld gewinnbringend zu investieren (52 vs. 40 Prozent der Gesamtbevölkerung) und sehen in Kryptowährung die Zukunft der Online-Finanztransaktionen (41 vs. 32 Prozent). Für diese Zielgruppe sind insbesondere Direkt-Versicherer, wie FRIDAY, und Digital-Banken, wie die comdirect, relevant, und sie schließen ihre Versicherungen größtenteils auf Online-Internetseiten ab. 29 Prozent dieser Verbraucher besitzen nur 1 bis 2 Versicherungen und mehr als ein Fünftel der Optimierer (22 Prozent) hat vor, in den nächsten 12 Monaten eine neue Versicherung abzuschließen oder ihre bisherige zu wechseln. Doch die Mehrheit der Optimierer (62 Prozent) würde gar keine Versicherung abschließen, wenn dies möglich wäre.
Diese Gruppe ist am häufigsten in den Niederlanden zu finden (21 vs. 13 Prozent in Deutschland).
Risiko-bewusste Absicherer sind häufig Männer
21 Prozent der Deutschen zählen zu der Gruppe der risiko-bewussten Absicherer, die eine Balance zwischen Risiko und Sicherheit sucht. Diese Zielgruppe besteht größtenteils aus Männern (59 Prozent) mittleren Alters (Durchschnitt 43 Jahre), die in der Regel neugierig sind und gerne bewusst Risiken eingehen.
Frauen sind häufiger risiko-scheue Potentials
Mehr als ein Viertel der Deutschen (28 Prozent) ist ein risiko-scheuer Potential. Diese Gruppe hat aufgrund geringer Bildung und schlechten Einkommens eher wenig Zuversicht für die eigene Zukunft. Diese Verbraucher wären gerne besser versichert, können es aber bisher aufgrund ihrer finanziellen Lage nicht und beschränken sich daher auf das Notwendigste. Die Zielgruppe der deutschen risiko-scheuen Potentials ist eher älter (durchschnittlich 50 Jahre) und besteht größtenteils aus Frauen (55 Prozent). Die knappe Mehrheit der Potentials (52 Prozent) würde gar keine Versicherungen abschließen. wenn dies möglich wäre.
Die vollständige Zielgruppen-Analyse mit allen vier Versicherungstypen im Detail können Sie hier herunterladen.