Jüngere Verbraucher greifen vermehrt zu Smart-Gardening-Technologie
Smarte Gartengeräte sind auf dem deutschen Markt zwar bekannt, werden jedoch nur zögerlich genutzt. Doch jüngere Verbraucher sind an der Technologie für den Garten und der Indoor-Gardening-Variante interessiert.
Der Frühling ist im vollen Gange, der Sommer steht in den Startlöchern, alles grünt und blüht und die (Garten)-Arbeit ruft. Hobby- und Profigärtner, die sich die teilweise schwere und monotone Gartenarbeit erleichtern wollen, können mittlerweile auf Smart-Gardening-Geräten, wie Mähroboter und intelligente Bewässerungssysteme, zurückgreifen. Doch die aktuelle YouGov Studie „Smart Gardening – wie deutsche Konsumenten zu smarten Technologien und Geräten für den Garten stehen“ zeigt, dass die Hemmschwelle zur Nutzung der smarten Gartengeräte bei vielen Verbrauchern noch hoch ist. Mit dem YouGov Zielgruppen-Segmentierungs-Tool Profiles schauen wir auf die Einstellungen und (Kauf)-Gewohnheiten der Verbraucher, die smarte Gartentechnologien bereits nutzen.
Die Daten zeigen, dass Smart-Gardening-Technologien zwar vielen Verbrauchern bekannt sind, jedoch momentan nur von jedem zehnten auch tatsächlich genutzt werden. Insbesondere ältere Verbraucher ab 55 Jahren scheuen vor komplizierter Technik und vergleichsweise hohen Kosten zurück. Hier können Unternehmen ansetzen und mit geeigneter Kommunikation die Sorgen um technische Schwierigkeiten mit gezielten Informationen und Produkt-Demonstrationen zerstreuen, oder auch die Arbeitsentlastung und Zeitersparnis betonen, die diese Produkte ermöglichen.
Der wichtigste Faktor dafür, sich gegen smarte Helfer für den Garten zu entscheiden, ist jedoch die Tatsache, dass viele Gartenbesitzer weiterhin aktiv an der Gartenarbeit beteiligt sein möchten und selbst Hand anlegen wollen. Auch hier könnte jener Ansatz, dass die Geräte in den meisten Fällen dazu da sind, dem Verbraucher monotone Aufgaben wie Rasenmähen und Bewässerung abzunehmen, Skepsis abbauen. Die Gärtner hätten somit mehr Zeit und Energie, ihre grünen Daumen anderweitig einzusetzen und sich kreativeren (Garten)-Aktivitäten zuzuwenden.
Gardena, Bosch und Worx bei Jüngeren beliebt
Jüngere Verbraucher hingegen sind sehr interessiert an Smart-Gardening-Technologien und nutzen diese auch vergleichsweise häufig. Diese Verbrauchergruppe nutzt smarte Technologien auch im Alltag breiter und ist generell über neue Produkte und digitale Lösungen gut informiert. Neben Problemlösungen durch die digitalen Helfer wünschen sich diese Verbraucher auch eine langfristige Beziehung mit dem Unternehmen ihrer Wahl und legen viel Wert auf Nachhaltigkeit. Marken wie Gardena, Bosch und Worx stehen bei der untersuchten Zielgruppe hoch im Kurs. Diese Unternehmen können das vorhandene Kundenvertrauen mit Betonung auf Nachhaltigkeit und auf die Belohnung von Kundentreue weiter ausbauen. Zusätzlich sind viele der Smart Gardening-Nutzer sehr interessiert an Virtual Reality, insbesondere wenn es ihnen ermöglicht, Produkte vor dem Kauf online auszuprobieren. Hier bietet sich Unternehmen eine gute Gelegenheit, ihre Produkte den digital-versierten Verbrauchern durch Virtual Reality näher zu bringen.
Die Daten zeigen, dass diese Zielgruppe auch großes Interesse an Smart-Gardening-Lösungen für die eigenen vier Wände hat. Das sogenannte Indoor Gardening bietet gerade für jüngere Verbrauchergruppen, die tendenziell seltener Häuser mit Gärten bzw. einen eigenen Schrebergarten haben, eine gute Alternative zur Garten- und Pflanzenpflege im Freien. Auch dieses Interesse der Jüngeren, trotz fehlendem Garten beispielsweise eigene Kräuter und Gemüse ziehen zu wollen, kann sich mit gezieltem Marketing von Seiten der Unternehmen zu Nutze gemacht werden.
Information notwendig
Smarte Gartengeräte bieten Hobby- und Profigärtnern viele Möglichkeiten, sich die Gartenarbeit zu erleichtern. Dabei sind Bewässerungssysteme, Mähroboter und Beleuchtung für die Verbraucher besonders interessant. Viele Möglichkeiten, beispielsweise die Vernetzung und Steuerung von eingesetzten Geräten und Systemen, sind, wie unsere Daten zeigen, der breiten Masse jedoch gar nicht bewusst. Hier bietet sich großes Potential, durch die richtige Ansprache mit erklärenden und relevanten Inhalten, neue Zielgruppen zu erschließen und die Gruppe der smarten Gärtner weiter an das Thema heranzuführen.
So erschienen in der WirtschaftsWoche.