70 Prozent der Deutschen bescheinigen Deutschland schlechten Zustand

70 Prozent der Deutschen bescheinigen Deutschland schlechten Zustand

Anne-Kathrin Sonnenberg - 25. Juni 2024

Eine YouGov-Eurotrack-Umfrage in Europa und den USA zum Zustand der jeweiligen westlichen Länder

Die Welt ist aktuell gezeichnet von Krisen, Kriegen und Naturkatastrophen. In Deutschland sorgen u.a. Debatten in der Klimapolitik sowie in der Migrationspolitik für Spaltung in der Bevölkerung und unter Wählerinnen und Wählern. Die Ergebnisse der aktuellen Europawahl Anfang Juni 2024 haben einen Rechtsruck in Europa gebracht, in Deutschland vor allem in den neuen Bundesländern.

Fragte man die deutschen Wahlberechtigten wenige Wochen vor der Europawahl nach dem Zustand des eigenen Landes, zeigten die Daten ein ernüchterndes Ergebnis: 70 Prozent der deutschen Wahlberechtigten waren in der zweiten Maihälfte der Meinung, dass sich Deutschland in einem eher schlechten (49 Prozent) / sehr schlechten (21 Prozent) Zustand befinde. Ältere Befragte trafen diese Aussage häufiger als jüngere: 76 Prozent der 50- bis 59-Jährigen und 75 Prozent der 60- bis 69-Jährigen vs. 60 Prozent der 18- bis 29-Jährigen.

Jede / jeder dritte deutsche Wahlberechtigte (34 Prozent) war weiterhin der Meinung, dass Deutschland in einem schlechteren Zustand sei als ALLE anderen westlichen Länder (8 Prozent) oder als die MEISTEN anderen westlichen Länder (26 Prozent). Auch bei dieser Aussage sind die Älteren am kritischsten: 40 Prozent der 60- bis 69-Jährigen sind insgesamt der Ansicht, dass Deutschland in einem schlechteren Zustand sei als alle oder die meisten anderen westlichen Nationen.

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Aussicht auf das nächste Jahr – nur jeder Zehnte ist optimistisch

11 Prozent der deutschen Wahlberechtigen äußerten im Mai die Vermutung, dass sich der Zustand Deutschlands in den nächsten 12 Monaten verbessern wird, 43 Prozent glaubten jedoch, er wird sich verschlechtern.

Auch bei dieser Frage zeigt sich die positivere Einstellung der Jüngeren im Vergleich zu den Älteren: Unter 18- bis 29-Jährigen waren im Mai 15 Prozent der Meinung, dass sich der Zustand verbessern wird, und nur 33 Prozent, dass er sich verschlechtern wird. Diese junge Altersgruppe sagte auch häufiger als die Gesamtheit aller Befragten, dass der Zustand in etwa gleichbleiben wird (44 vs. 39 Prozent der Gesamtbevölkerung).

Internationaler Vergleich – Briten sind am kritischsten, Dänen am zufriedensten

Beim Vergleich unter acht westlichen Ländern sagen Briten am häufigsten (80 Prozent), dass sich ihr Land in einem schlechten Zustand befinde. Franzosen sind hierbei am zweitkritischsten bezüglich ihrer Nation (71 Prozent). Danach folgen schon die Deutschen mit 70 Prozent. Unter allen acht abgefragten Nationen sind die Dänen am zufriedensten mit dem Zustand ihres Landes: 25 Prozent sagen, Dänemark sei in einem schlechten Zustand, 68 Prozent sagen, ihr Land sei in einem guten Zustand (vgl. 26 Prozent in Deutschland).

Dies zeigt eine internationale mit YouGov Surveys durchgeführte Eurotrack-Umfrage in den sieben europäischen Ländern Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Schweden, Dänemark, dem Vereinigten Königreich und zusätzlich in den USA.

Befragte im Vereinigten Königreich sind außerdem am häufigsten der Meinung, dass ihr Land im Vergleich zu anderen westlichen Ländern in einem schlechteren Zustand sei (43 Prozent, vgl. 34 Prozent in Deutschland). Die Dänen sind auch bei dieser Frage wieder am positivsten: 47 Prozent sagen, ihr Land sei in einem besseren Zustand als andere westliche Länder (vgl. 19 Prozent in Deutschland).

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Dies sind Umfrage-Ergebnisse der internationalen Data & Analytics Group YouGov, für die 2.292 Personen in Deutschland, 2.129 Personen im Vereinigten Königreich, 1.013 Personen in Frankreich, 1.004 Personen in Dänemark, 1.008 Personen in Schweden, 1.053 Personen in Spanien, 1.030 Personen in Italien und 1.091 Personen in den USA zwischen dem 8. Mai und 13. Juni 2024 auf Basis von YouGov Surveys befragt wurden.

Die Befragung in Deutschland fand vom 17. bis 22. Mai 2024 statt.

Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die jeweiligen wahlberechtigten Bevölkerungen ab 18 Jahren.

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