Hälfte der Deutschen greift zu rezeptfreien Medikamenten
Der Frühling ist da und Pollen liegen in der Luft: somit haben aber auch Allergien wieder Hochsaison. Viele Verbraucher greifen besonders bei verstopften Nasen und juckenden Augen, aber auch für andere Symptome, häufig zu rezeptfreien Medikamenten aus Apotheken und Drogerien.
25 Prozent der Deutschen berichten, dass sie in den letzten 6 Monaten Schwierigkeiten hatten, weil rezeptpflichtige Medikamente nicht vorrätig oder mit hohen Kosten verbunden waren (21 Prozent). 43 Prozent der Verbraucher geben an, rezeptfreie Medikamente zu nehmen, sobald sie krank werden. Ein Blick auf die Altersgruppe zeigt, dass Verbraucher ab 55 Jahren am seltensten zu rezeptfreien Medikamenten greifen (38 Prozent), während bei Befragten zwischen 25 und 34 Jahren sowie 35-bis-44-Jährige fast die Hälfte (jeweils 48 Prozent) im Krankheitsfall rezeptfreien Medikamenten einnehmen. Ein Vergleich zwischen den Geschlechtern zeigt, dass Frauen deutlich häufiger als Männer zu rezeptfreien Medikamenten greifen, 47 Prozent der Verbraucherinnen nutzt Medikamente ohne Rezeptpflicht, im Vergleich tun dies nur 40 Prozent der Männer.
Der häufigste Grund für die Deutschen, zu rezeptpflichtigen Medikamenten zu greifen ist, dass die Selbstmedikation sich bei Erkrankungen in der Vergangenheit als wirksam erwiesen hat (24 Prozent). Schwierigkeiten, einen Termin bei einem Arzt oder einer Ärztin zu bekommen geben 16 Prozent als Grund für eine Selbstmedikation an, weitere 10 Prozent nennen Zeitmangel für einen Arztbesuch.
Ein Blick auf die Altersgruppen zeigt, dass Verbraucher zwischen 18 und 24 Jahren am häufigsten aus Zeitgründen zur Selbstmedikation greifen: 14 Prozent geben an, dass sie keine Zeit für einen Arztbesuch haben (vs. 5 Prozent Altersgruppe 55+). Jüngere Verbraucher (25-34 Jahre) tun dies im Vergleich häufiger, weil kein Arzt ihnen bisher eine Diagnose geben konnte (11 vs. 5 Prozent Altersgruppe 55+). Die Altersgruppen zwischen 18 und 24 Jahre sowie 25-bis-34Jährigen (jeweils 7 Prozent) sind zudem sehr zögerlich mit einem Arzt über ihren Gesundheitszustand zu reden. Für ältere Verbraucher (55+ Jahre) ist der ausschlaggebende Grund für eine Selbstmedikation, dass diese bereits in der Vergangenheit bei ihnen gewirkt haben (26 vs. 15 Prozent Altersgruppe 25-34 Jahre).
Rezeptfreie Medikamente kauft die Mehrzahl der Deutschen in Apotheken (59 Prozent) aber auch Drogeriemärkte oder Online- oder Versand-Apotheken werden hierfür gerne genutzt (jeweils 35 Prozent). Informationen über rezeptfreie Medikamente lassen sich 35 Prozent der deutschen Verbraucher von Mitarbeitern in der Apotheke geben, 29 Prozent von einem Arzt oder einer Arzthelferin. Etwa ein Viertel informiert sich online (27 Prozent) sowie bei Freunden und Familie (23 Prozent) über rezeptfreie Medikamente. Besonders häufig greifen die Deutschen bei Erkältungen und für das Immunsystem zu rezeptfreien Medikamenten (38 Prozent). Für Fieber und Schmerzen (36 Prozent) sowie bei Nahrungsergänzungsmitteln und Vitamine (28 Prozent) greifen die deutschen Verbraucher ebenfalls auf frei verkäufliche Produkte zurück.