30 Jahre Wiedervereinigung: Einheit häufiger für Ostdeutsche von persönlichem Vorteil

30 Jahre Wiedervereinigung: Einheit häufiger für Ostdeutsche von persönlichem Vorteil

Anne-Kathrin Sonnenberg - 24. September 2020

Eine aktuelle YouGov-Umfrage anlässlich 30 Jahre Wiedervereinigung über deutschen Stolz, deutsche Klischees, die Bedeutung des 3. Oktobers als Feiertag und die Frage, für wen die deutsche Einheit mehr Vorteile gebracht habe

Am 3. Oktober 2020 feiert Deutschland 30 Jahre Wiedervereinigung – 30 Jahre zuvor wurde der Wiedervereinigungsvertrag zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik rechtskräftig. Die deutsche Teilung war überwunden. Doch wer sagt, mehr von der Einheit profitiert zu haben, die Ost- oder die Westdeutschen? Dass die deutsche Einheit für sie persönlich mehr Vorteile gebracht habe, sagen knapp drei von zehn (29 Prozent) der deutschen Befragten. Dass Vor- und Nachteile sich die Waage halten, geben 38 Prozent an. Für 14 Prozent überwiegen für sie persönlich die Nachteile. In Ostdeutschland Lebende geben viel häufiger an (46 Prozent), dass ihnen die Wiedervereinigung persönlich Vorteile gebracht habe, als in Westdeutschland Lebende (24 Prozent). Dies sind Ergebnisse einer aktuellen YouGov-Umfrage.

Dass Mauerfall und deutsche Einheit für Gesamtdeutschland mehr Vorteile gebracht haben, sagen 46 Prozent der Befragten, davon Ostdeutsche (56 Prozent) häufiger als Westdeutsche (44 Prozent). Dass die Vorteile für Westdeutschland überwiegen, sagen 31 Prozent der Gesamtbevölkerung, davon Ostdeutsche häufiger (47 Prozent) als Westdeutsche (27 Prozent). Dass die Wiedervereinigung wiederum mehr Vorteile für Ostdeutschland gebracht habe, sagt die Mehrheit aller Befragten (61 Prozent). Dies sagen Westdeutsche häufiger (65 Prozent vs. 47 Prozent der Ostdeutschen).

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Ostdeutsche häufiger stolz darauf, deutsch zu sein, als Westdeutsche

Die Identifikation mit Deutschland ist unter Deutschen hoch: 70 Prozent der Befragten geben an, dass sie stolz darauf seien, deutsch zu sein. Dies sagen Ostdeutsche (75 Prozent) häufiger als Westdeutsche (69 Prozent). 15 Prozent der Deutschen sind nicht stolz darauf, deutsch zu sein.

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Der Tag der Deutschen Einheit hat für Westdeutsche seltener eine Bedeutung als für Ostdeutsche

Die Hälfte aller Befragten (51 Prozent) gibt an, dass der 3. Oktober als Gedenktag für sie keine besondere Bedeutung habe. Westdeutsche sagen dies häufiger (52 Prozent) als Ostdeutsche (46 Prozent). Dass der Tag der Wiedervereinigung zum Feiertag erklärt wurde, findet ein Großteil der Deutschen richtig (70 Prozent). Knapp weniger als ein Fünftel (18 Prozent) findet es nicht richtig. Für 63 Prozent aller Befragten ist die deutsche Wiedervereinigung das wichtigste deutsche historische Ereignis im 20. Jahrhundert.

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Deutsche Klischees, wie Pünktlichkeit und Ordnungsliebe, treffen zu

Mit Deutschsein werden viele Klischees verbunden. Laut Meinung der Deutschen treffen die Klischees Pünktlichkeit (85 Prozent), Ordnungsliebe (81 Prozent) und Regelkonformität (76 Prozent) am häufigsten auch zu. Dass die Deutschen sparsam seien, antworten 67 Prozent aller Befragten. Dies sagen Ostdeutsche (71 Prozent) häufiger als Westdeutsche (66 Prozent). Humorlosigkeit wollen sich die Deutschen jedoch nicht auf die Fahnen schreiben: Nur ein Drittel (34 Prozent) aller Befragten ist der Meinung, dass dieses Klischee zutreffe. Und nur knapp zwei von fünf (38 Prozent) finden, dass das deutsche Klischee der Unfreundlichkeit zutreffe.

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Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 2.036 Personen in Deutschland ab 18 Jahren vom 24.-26.08.2020 bevölkerungsrepräsentativ befragt.