Ein Drittel der Deutschen ist gegen den US-Truppenabzug aus Deutschland
Fast 12.000 US-Soldaten sollen Deutschland verlassen. Eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der dpa hat nachgefragt, wie die deutschen Wähler dazu stehen.
Während die Politik in Deutschland den geplanten Abzug von US-Truppen mehrheitlich ablehnt, trifft er in der Bevölkerung überwiegend auf Zustimmung. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur befürworten 47 Prozent eine Reduzierung der derzeit 36 000 Soldaten. Jeder Vierte (25 Prozent) meint sogar, die US-Streitkräfte sollten Deutschland ganz verlassen. Dagegen ist noch nicht einmal jeder Dritte (32 Prozent) dafür, dass die amerikanischen Truppen in der bisherigen Stärke bleiben (28 Prozent) oder sogar aufgestockt werden (4 Prozent) sollten. 21 Prozent machten keine Angaben. Dies geht aus einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag der dpa hervor.
Beim Blick auf das Wahlverhalten der Deutschen ergibt sich folgendes Bild: Nur bei den Anhängern von CDU/CSU überwiegen diejenigen, die gegen eine Reduzierung der US-Soldaten sind (45 Prozent). Bei den Wählern aller anderen Parteien sind die Befürworter eines Abzugs von Truppen - in unterschiedlichem Umfang - in der Mehrheit: Bei der SPD sind es 42 Prozent der Wähler, bei den Grünen 52 Prozent, bei der FDP 52 Prozent, bei der AfD 61 Prozent und bei den Linken 70 Prozent der Wähler.
Zwei Drittel wären dafür, dass US-Atombomben aus Deutschland abgezogen werden
Noch klarer ist das Meinungsbild, wenn es um die US-Atombomben in Deutschland geht. Deren Abzug ist zwar nicht geplant. Die SPD-Führung fordert ihn aber und trifft damit beim Koalitionspartner CDU/CSU auf Unmut. Dafür haben die Sozialdemokraten zwei Drittel der Bevölkerung hinter sich: 66 Prozent sind dafür, dass die schätzungsweise 20 auf dem Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz lagernden Bomben verschwinden. Nur 19 Prozent wollen, dass sie in Deutschland bleiben. 16 Prozent machen keine Angaben.
Bei allem Verständnis für die Truppenreduzierung - die Begründung von US-Präsident Donald Trump dafür kann nur eine Minderheit nachvollziehen. Nur jeder Vierte (25 Prozent) teilt seine Auffassung, dass Deutschland zu wenig für Verteidigung ausgebe. 58 Prozent stimmen nicht zu.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 2.076 Personen in Deutschland ab 18 Jahren vom 31.07.-03.08.2020 bevölkerungsrepräsentativ befragt.
Text: dpa & YouGov
Foto: dpa