Essens-Lieferdienste radeln in deutschen Städten um die Wette

Essens-Lieferdienste radeln in deutschen Städten um die Wette

Lisa Inhoffen - 21. Juli 2017

Jeder Fünfte hat schon einmal online Essen geordert. Die Hälfte der Deutschen ist jedoch generell offen für Online-Bestelldienste. Die Player in der Branche sollten diese Zielgruppe für sich gewinnen.

Der britische Essens-Lieferdienst "Deliveroo" will in neun deutsche Städte expandieren und hat sich laut "NGIN Food" auf die Flagge geschrieben, "Marktführer in Deutschland zu werden". Eine Kampfansage gegen das Unternehmen Delivery Hero, das vor Kurzem mit seinem Börsengang für Aufmerksamkeit gesorgt hatte.

Auf einen Schlag war der Essens-Lieferdienstvermittler, zu dem Lieferheld, Foodora und Pizza.de gehören, mit einer Bewertung von 4,39 Milliarden Euro halb so viel Wert wie Lufthansa. In den vergangenen Jahren haben einige Lieferdienste den Gang aufs Parkett gewagt und waren erfolgreich. 2016 Takeaway, zu dem Lieferando gehört. Und 2014 das amerikanische GrubHub und das britische Just-Eat.

Damit Delivery Hero jedoch das Vertrauen der Anleger bestätigen kann, muss es seinen Umsatz steigern. Und das wird nicht einfach angesichts der neuen Konkurrenz aus Großbritannien (Deliveroo) und dem niederländischen Gegenspieler Takeaway (Lieferando).

Das Potential ist groß auf dem deutschen Markt für Online-Essenslieferdienste. Denn aktuell gibt nur jeder Fünfte an (20 Prozent) an, schon einmal online Essen (z.B. Foodora, Deliveroo etc.) geordert zu haben. Das hat der Report „Essen per Klick“ herausgefunden. Dabei sind die Nutzer dieser Dienste eher männlich bis 44 Jahre, verdienen Netto über 2.500 Euro und wohnen im urbanen Raum.

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Die potentiell zu erreichende Zielgruppe derer, die generell offen für Online-Bestelldienste sind, ist größer: Jeder Zweite besitzt eine Affinität für Lieferdienste und nutzt das Internet zum Kauf von Waren und Dienstleistungen. Diejenigen, die zu dieser Potentialgruppe zählen, machen 52 Prozent der Bevölkerung aus (Stand Juli 2017). Im Vergleich zum Untersuchungszeitraum des Reports im Februar ist diese noch einmal um knapp 4 Prozentpunkte angestiegen. Und um diese möglichen Kunden starten Deliveroo, Lieferando (Takeaway) und Lieferheld (Delivery Hero) nun ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem noch nicht klar ist, wer die Nummer eins in Deutschland wird.

Über den Report hinaus lässt sich die Zielgruppe mittels YouGov-Profiles weiter spezifizieren. Besonders gut können die potentiellen Nutzer durch Werbung über Onlineplattformen erreicht werden. Außerdem haben sie im Vergleich zur Gesamtbevölkerung eine größere Affinität zu Computer- und Videospielen. Interessant ist außerdem, dass zwei von fünf der Potentialgruppe mehrmals pro Woche ohne Fertigprodukte kochen.

Der YouGov Report „Essen per Klick“ kann unter diesen Link heruntergeladen werden.

Die mit den Connected-Data-Analyse-Tool YouGov Profiles analysierten Daten stammen aus einem wöchentlich aktualisierten, bevölkerungsrepräsentativ gewichteten Datensatz aus den letzten 6 Monaten (Stand: 16.07.2017). Die Datenerhebung zu diesem Thema erfolgt kontinuierlich. Für die Analyse wurden 4416 Personen untersucht, die generell für Lieferdienste und Essen zum Mitnehmen offen sind und Online-Shopping betreiben. Mehr darüber finden Sie hier.

Bild: dpa