Energiemarkt-Studie: Deutschland macht Pause beim Stromanbieterwechsel
Köln, 06.07.2015. Der Anteil der Deutschen, die ihren Stromanbieter in den nächsten 12 Monaten wechseln wollen, ist in diesem Jahr mit 35 Prozent deutlich niedriger als in den Vorjahren (2014: 41 Prozent, 2013: 44 Prozent). Darüber hinaus ist inzwischen gut jeder vierte Wechsler (28 Prozent) wieder zu seinem ehemaligen Grundversorger zurückgekehrt, etwa zwei von fünf Wechslern davon freiwillig aufgrund schlechter Erfahrungen. Dies zeigt die aktuelle Erhebung der jährlichen Energiemarktstudie Direktansprache im Stromvertrieb 2015 des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov, für die 1.000 Energieentscheider in Deutschland im Januar 2015 repräsentativ befragt wurden.
Inzwischen hat zwar die Mehrheit der Energieentscheider (59 Prozent) schon einmal aktiv einen anderen Stromanbieter als den örtlichen Grundversorger gewählt (2014: 54 Prozent, 2013: 51 Prozent), aber offenbar machen viele Haushalte nun Pause beim Wechseln. Dies liegt zum einen an den fallenden Strompreisen, zum anderen aber auch daran, dass viele gerade erst in den letzten drei Jahren ihren Anbieter gewechselt haben.
Der aktuelle Rückgang der Wechselbereitschaft ist damit zwar erwartbar, aber die Zahl der Rückkehrer zum regionalen Grundversorger, egal ob zu E.ON, RWE, Vattenfall, EnBW oder den kleinen Stadtwerken, erstaunt dennoch. Von allen Rückkehrern zum Grundversorger hat sich fast jeder Zweite (48 Prozent) bewusst für eine Rückkehr entschieden: 39 Prozent, weil sie bei ihrem neuen Versorger schlechte Erfahrungen gemacht haben, jeder Elfte (9 Prozent) hat nach der Kündigung ein preislich attraktives Rückkehr-Angebot des Grundversorgers angenommen.
„Nur die Hälfte der Wechsler ist demnach für den Grundversorger nicht mehr erreichbar“, sagt Werner Grimmer, Head of Energy Research bei YouGov. „Dass sich so viele Kunden eine Rückkehr zum Grundversorger vorstellen können, ist sicher eine Ermutigung für Grundversorger, ihre ehemaligen Kunden gezielter und aktiver anzusprechen“, so Grimmer weiter.
Die Studienergebnisse zeigen ebenfalls, dass eine Direktansprache gerade bei der Rückgewinnung von Kündigern eine wesentliche Rolle spielen kann: Für mehr als drei Viertel (77 Prozent) wäre eine Direktansprache durch den Grundversorger akzeptabel und jeder Dritte kann sich eine Rückkehr durchaus vorstellen, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt und auf dem richtigen Vertriebsweg erfolgt.
Insgesamt bietet die Studie praktische Entscheidungshilfen, welche Vertriebsinvestitionen sich wirklich lohnen und erlaubt einen Blick in die Trends des aktiven Stromvertriebs. Eine regionale Zusatzstichprobe bietet Stromanbietern die Möglichkeit, ihre konkrete Zielgruppe vor Ort mit der bundesweit repräsentativen Stichprobe sowie Kunden und Nicht-Kunden in puncto Direktansprache-Mentalität zu vergleichen.
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