Kein Einwegplastik mehr – Verbraucher wollen ein plastikfreieres Deutschland
13. September 2023, Lea Rühle

Kein Einwegplastik mehr – Verbraucher wollen ein plastikfreieres Deutschland

Umweltschutz und Klimawandel beherrschen in diesem Sommer die Schlagzeilen. Viele Verbraucher sehen, neben Unternehmen und der Regierung, auch sich selbst in der Verantwortung und versuchen ihren Alltag nachhaltiger zu gestalten. Dabei spielt das Thema Plastik – und vor allem dessen Gebrauch zu reduzieren - eine große Rolle. Plastik ist heutzutage in zahllosen Produkten enthalten und die Mehrheit der Verbraucher in den befragten Ländern (81 Prozent) sind der Meinung, dass ihr Land zu viel Einwegplastik verwendet.

Eine neue YouGov Studie “Plastikfrei(er) leben“ zeigt mithilfe von YouGov Surveys die Einstellungen der Verbraucher in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien und den USA zu den Themen Einwegplastik und Plastikmüllverringerung.

Plastikkfrei Profile peek

In Großbritannien denken die Verbraucher am häufigsten, dass zu viel Einwegplastik verwendet wird (85 Prozent), aber auch die Spanier sehen den hohen Einwegplastikverbrauch in ihrem Land kritisch (81 Prozent). Deutsche Verbraucher dagegen stimmen der Aussage “Wir als Land verwenden zu viel Einwegplastik“ am seltensten zu (71 Prozent). Hierzulande sehen insbesondere ältere Verbraucher Einwegplastik als umweltschädlich an: 81 Prozent der Verbraucher über 55 Jahren sagen dies. In der Altersgruppe der 18-bis-24-jährigen sind hingegen nur 57 Prozent der Meinung, dass Deutschland zu viel Einwegplastik verwendet.

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Während nur 71 Prozent der Deutschen denken, dass zu viel Einwegplastik verwendet wird, sind 78 Prozent der Meinung, dass Einwegplastik schädlich für die Umwelt ist, im internationalen Vergleich sehen die Briten Einwegplastik am kritischsten (87 Prozent), während nur 71 Prozent der Amerikaner Einwegplastik als umweltschädlich einstufen. Das Bewusstsein für die Umweltschädlichkeit von Einwegplastik ist in Deutschland unter älteren Verbrauchern höher, 87 Prozent der Altersgruppe 55+ Jahre sagt, dass Einwegplastik schädlich für die Umwelt ist, im Vergleich zu 67 Prozent der 18-bis-24-Jährigen.

Die Reduzierung von Einwegplastik wird allgemein als der beste Lösungsansatz gesehen, die Hälfte der Deutschen (50 Prozent) sehen darin die beste Option. Italienische Befragte sagen am häufigsten aus, dass eine Reduzierung von Einwegplastik die beste Option wäre, während weniger als die Hälfte der Spanier (47 Prozent) dies ebenfalls so sehen. Ein vollständiger Verzicht auf Einwegplastik sieht nur 31 Prozent der Deutschen als die beste Option an.

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Verbraucher in den 6 Ländern sehen die Unternehmen in der Verantwortung für die Reduzierung von Einwegplastik. Am häufigsten sehen die Deutschen (52 Prozent) Unternehmen in der Verantwortung, die Einwegplastik-Produkte verkaufen, aber auch Unternehmen, die Einwegplastik-Produkte herstellen. Englische Verbraucher machen Unternehmen, die Einwegplastik-Produkte verkaufen am häufigsten für die Reduzierung des Umweltmülls verantwortlich (63 Prozent), während nur 49 Prozent der italienischen Verbraucher dies ebenfalls tun.

Im Kampf gegen Einwegplastik-Produkte sehen sich die Deutschen auch selbst in der Verantwortung, am häufigsten gibt die Altersgruppe 55+ an, dass die Verbraucher die Verantwortung tragen (66 Prozent), während nur 33 Prozent der 18-bis-24-Jährigen sich in der Verantwortung dafür sehen.

Um ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, nutzen mehr als die Hälfte der Deutschen wiederverwendbare Taschen (58 Prozent) und recyceln (50 Prozent). Beim Einkauf achten viele darauf Lebensmittel aus der Region zu kaufen (48 Prozent) und nahezu die Hälfte (44 Prozent) verzichtet auf Plastikstrohhalme. Als beste Lösung zur Reduzierung von Plastikmüll sehen die Deutschen vor allem die Besteuerung von Plastiktüten (22 Prozent) und verstärktes Recycling (19 Prozent).

YouGov Surveys: Self-serve