Umweltschädigung und Korruption führt zu Marken-Boykott

Umweltschädigung und Korruption führt zu Marken-Boykott

Lea Rühle - 9. Mai 2023

Egal ob Skandale, negative Presse oder unangemessene Werbung, Unternehmen können diverse Fehltritte begehen und diese führen im Extremfall zum Boykott ihrer Marke. 62 Prozent der deutschen Verbraucher haben eine Marke schon mindestens einmal dauerhaft oder vorübergehend boykottiert - die Gründe dafür sind vielfältig.

Mithilfe von YouGov Profiles, zeigen wir in der aktuellen YouGov Zielgruppenanalyse “Brandboykotter“ die demografischen Eigenschaften derjenigen, die bereits eine Marke boykottiert haben sowie deren Präferenzen, Einstellungen und die Gründe für die Boykottierung einer Marke.

Was unterscheidet Brandboykotter von der deutschen Bevölkerung?

Brandboykotter sind häufiger junge Männer (53 Prozent) zwischen 25 und 34 Jahre (17 Prozent) mit starkem politischem Interesse (16 vs. 10 Prozent der Gesamtbevölkerung). 11 Prozent der Brandboykotter sind Mitglied einer Gewerkschaft (vs. 9 Prozent der Gesamtbevölkerung) und nahezu ein Fünftel dieser Zielgruppe (19 Prozent) hat einen Migrationshintergrund.

Die Zielgruppe liest viel und regelmäßig (28 Prozent) und ist gegen eine Frauenquote in Firmenvorständen (20 Prozent). Brandboykotter nutzen Social Media weniger häufig als die Gesamtbevölkerung, 57 Prozent haben ein Facebook Account (vs. 59 Prozent der Gesamtbevölkerung). Auch Instagram (43 Prozent) und TikTok (17 Prozent) werden weniger häufig genutzt (46 und 20 Prozent der Gesamtbevölkerung). Als Nachrichtenquelle nutzen 41 Prozent der Brandboykotter dagegen die Webseiten von Zeitungen und mit Werbekampagnen im Fernsehen ist die Zielgruppe gut erreichbar (37 Prozent).

Markenboykott zum Schutz der Umwelt

Die Mehrheit der Brandboykotter (77 Prozent) will beim Einkauf wissen, wo ihre Produkte herkommen (vs. 69 Prozent der Gesamtbevölkerung) und viele kaufen keine genetisch veränderte Ware (57 vs. 50 Prozent der Gesamtbevölkerung). Umweltschutz ist den Brandboykottern ein wichtiges Anliegen, mehr als die Hälfte (53 Prozent) kauft in der Regel nur von Unternehmen, die sozial und ökologisch verantwortlich handeln, während nur 45 Prozent der Gesamtbevölkerung dies ebenfalls tut. Unternehmen, die moralische Werte vertreten kommen bei der Zielgruppe der Brandboykotter gut an (77 vs. 72 Prozent).

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Der häufigste Grund für die Zielgruppe eine Marke zu boykottieren, ist die Schädigung von Umwelt und Tieren (48 Prozent) sowie ein Skandal (38 Prozent), fehlerhafte Produkte oder unangemessene oder beleidigende Werbung sind dagegen seltener Grund für einen Boykott (jeweils 29 Prozent).

Auf die wählerischen Brandboykotter machen vor allem Marken wie Lavera, VISA, Tag Heuer und die ING einen positiven Eindruck. Bei VISA, Philips, Oatly und Frosch sind die Brandboykotter aktuell Kunden und für zukünftige Käufe zieht die Zielgruppe unter anderem Toyota, Liebherr, CosmosDirekt und Lego Technik in Betracht.

Die vollständige Zielgruppenanalyse können Sie unter Angabe Ihrer Kontaktdaten hier herunterladen.

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