FIFA-WM in Katar – Sportveranstaltungen in undemokratischen Ländern eher nicht befürwortet

FIFA-WM in Katar – Sportveranstaltungen in undemokratischen Ländern eher nicht befürwortet

Anne-Kathrin Sonnenberg - 14. November 2022

Internationale YouGov-Umfrage in sechs Ländern zur FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft in Katar

Am 20. November 2022 beginnt im Wüstenstaat Katar die FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft der Herren. Die Entscheidung der FIFA im Jahr 2010, Katar den Zuschlag für die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 zu erteilen, wurde von Bestechungs- und Korruptionsvorwürfen begleitet. Auch steht das Land wegen fehlender Demokratie und Missachtung von Menschenrechten in der Kritik.

Unter den sechs untersuchten Nationen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Italien und den USA sind Deutsche am ehesten der Meinung (58 Prozent), dass internationale Sportorganisationen zu bereitwillig mit undemokratischen Regierungen zusammenarbeiten. In Spanien und Großbritannien sagen dies jeweils 56 Prozent, in Frankreich 50 Prozent. Italiener (41 Prozent) und US-Amerikaner (35 Prozent) sind seltener dieser Ansicht.

Deutsche und Franzosen positionieren sich am ehesten gegen Sportturnierteilnahme von Ländern mit schlechter Demokratie- und Menschenrechtsbilanz

Knapp die Hälfte der Deutschen, 47 Prozent, findet es nicht richtig, dass es Ländern mit einer schlechten Demokratie- und Menschenrechtsbilanz erlaubt ist, an internationalen Sportveranstaltungen teilzunehmen. Franzosen sagen dies ähnlich häufig (48 Prozent). In Italien und Spanien treffen jeweils 45 Prozent diese Aussage. In Großbritannien sind es 41 Prozent. Unter Befragten in den Vereinigten Staaten sehen dies nur 29 Prozent so.

Dies sind Ergebnisse einer aktuellen YouGov-Umfrage vom 20. bis 28. Oktober 2022, für die 2.034 Personen in Deutschland, 1.646 in Großbritannien, 1.037 in Frankreich, 1.005 in Italien, 1.058 in Spanien sowie 1.000 Personen in den USA befragt wurden. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die jeweiligen Bevölkerungen ab 18 Jahren.

Wenig Akzeptanz für Austragung internationaler Sportereignisse in Katar

Von den sechs befragten Nationen sagen Personen in Deutschland am häufigsten, dass sie die Austragung internationaler Sportveranstaltungen in Katar inakzeptabel finden (70 Prozent). Diese Meinung ist unter deutschen Fußball-Fans sogar noch stärker vertreten (75 Prozent). In Italien ist die generelle Akzeptanz für die Austragung internationaler Sportevents in Katar wiederum am höchsten (46 Prozent). Neben den Italienern finden auch Befragte in den USA Sportturniere in Katar eher akzeptabel (31 Prozent) als inakzeptabel (22 Prozent). In allen anderen vier untersuchten Ländern ist dieses Verhältnis umgekehrt.

Foto: Walter Bieri/epa/dpa (Archivbild 2010)

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