Volksleiden unkontrollierter Harnverlust – 40 Prozent der Deutschen betroffen
Unkontrollierter Harnverlust – Ein Thema, das es nur selten in die öffentliche Diskussion schafft und vorwiegend medizinisch betrachtet als Blasenschwäche und Inkontinenz in Zeitschriften für Ältere und Senioren stattfindet.
Zu Unrecht, wie unser aktueller YouGov Report „Tabuthema Inkontinenz“ zeigt. So waren zwei von fünf Deutschen (40 Prozent) schon einmal von unkontrolliertem Harnverlust betroffen, bei einem Drittel (33 Prozent) tritt der Harnverlust sogar gelegentlich auf. Und obwohl die Hälfte der Betroffenen der Generation 55+ angehört, gibt jeder zehnte 25- bis 34-Jährige (10 Prozent) an, mindestens manchmal darunter zu leiden. Zugleich spricht sich die Mehrheit der Deutschen (59 Prozent) gegen eine Tabuisierung dieses Leidens aus.
Hohes Potenzial für Hilfsmittel und Medikamente
Trotz des Leidensdrucks nutzt mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Betroffenen keine Medikamente oder Hilfsmittel. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Fast jeder zehnte Betroffene fühlt sich zu jung, um Hilfsmittel zu nutzen, 5 Prozent geben an, die Verwendung von Hilfsmitteln, beispielsweise Slip-Einlagen, sei ihnen unangenehm. Ein geringer Anteil in der Zielgruppe (4 Prozent) gibt an, keine Hilfsmittel oder Medikamente zu kennen. Wie wichtig die richtige Ansprache der Zielgruppe für die Hersteller von Hilfsmitteln und Medikamenten ist, zeigt der relativ geringe Anteil jener Betroffenen, die Werbung für diese Produkte überhaupt wahrnehmen. Gerade einmal jeder Dritte (Männer: 31 Prozent, Frauen 36 Prozent) wird von Produktwerbung rund um die Themen Blasenschwäche und Inkontinenz erreicht.
Männer suchen Rat, Frauen recherchieren auf eigene Faust
Als Informationskanal rund um Hilfsmittel und Medikamente stehen bei Männern dabei besonders klassische Anlaufstellen aber auch das anonyme Internet hoch im Kurs: Mehr als ein Drittel der betroffenen Männer (38 Prozent) suchen Rat bei ihrem Haus- oder Facharzt, etwa jeder Fünfte informiert sich im Internet. Diese Informationsquellen stellen bei Männern gleichzeitig die präferierten Kauforte für Produkte dar. Das Informationsverhalten von Frauen ist hingegen geprägt durch Eigenrecherche. Mehr als ein Drittel der betroffenen Frauen (35 Prozent) gibt an, selbst aktiv nach Hilfsmitteln gesucht zu haben, ein Viertel (25 Prozent) tat dies in der Drogerie oder dem Supermarkt. Hierbei handelt es sich ebenfalls um die bevorzugten Kauforte.
Ein Auszug des Reports steht unter folgendem Link kostenlos zur Verfügung: https://yougov.de/reports/inkontinenz
Für den Report wurde auf die 100.000 Datenpunkte umfassende YouGov-Datenbank zugegriffen, für die im Jahresverlauf 70.000 Deutsche kontinuierlich repräsentativ befragt werden. Kombiniert wurde die Analyse mit einer zusätzlichen bevölkerungsrepräsentativen Befragung von 2.000 Personen, die vom 08.06.2017 bis 14.06.2017 durchgeführt wurde.